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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Dietmar Dath, geb. 1970, ist Autor von Romanen, Comics sowie Theaterstücken und arbeitet als Journalist und Übersetzer.
Produktinformation
Taschenbuch: 100 Seiten
Verlag: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag (16. März 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3150204542
ISBN-13: 978-3150204542
Größe und/oder Gewicht:
11,3 x 1 x 16,7 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
3.4 von 5 Sternen
6 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 19.909 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
-Wie im Buch erwähnt wird, sind es nicht Texte, wie die von Marx, die Menschen dazu bringen, sich gegen bestehende Ordnungen aufzulehnen, sondern es sind konkret herrschende, unerträgliche Zustände, in denen Menschen nach Lösungen zur Änderung der Verhältnisse suchen.Die unerträglichen Verhältnisse können zu heißer Wut führen und zu einem unmittelbaren Gegenschlag, oder in die Resignation – oder zu einer umfassenden Analyse mit darauf folgendem zielgerichtetem Handeln - vom Autor als 'kalte Wut' bezeichnet: *Heiße Wut beißt und schreit wider das Übel, kalte lernt und versteht, um das zu ändern oder abzuschaffen, was sie provoziert hat*.Natürlich kann man von diesem Büchlein mit 100 Seiten nicht erwarten, dass es einem die Fenster aufstößt und man dann die Welt mit den Augen des Karl Marx sieht. Aber umgekehrt ist es sehr wohl möglich, dass man nach der Lektüre wie durch ein Fenster, oder zumindest eine Luke, in das Werk des Karl Marx hineinschaut.Man bekommt eine Ahnung von Marx' Arbeitswertlehre, seiner Krisentheorie, seiner Vorhersage vom tendenziellen Fall der Profitrate; und mit Hinweis auf die Aktualität der Schrift 'Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte' bekommt man Lust, diese Schrift zu lesen, ob erstmals oder erneut, um das heutige Auftreten populistischer Politiker besser zu verstehen. Wenn man Marx folgt, sieht man diese nicht als zufällig vermehrt erscheinende Figuren, sondern als Ergebnis des Niedergangs des Bürgertums und eines tiefer liegenden Widerspruch zwischen gesellschaftlichen Gruppen.Das Fragmentarische dieser kleinen Schrift lässt vielleicht einzelne Passagen oder Sätze noch klarer hervortreten als dies in einer umfassenden Analyse des Gesamtwerkes so deutlich würde. Etwa den Satz, dass nicht die Industrie das Kreditwesen herausbrachte, sondern umgekehrt, das Kreditwesen die Industrialisierung. Erst als durch den Handelskapitalismus und der Ausplünderung der Kolonien genügend Kapital zustande kam, konnte dieses die Industrialisierung finanzieren. Ähnlich auch in unserer Zeit: erst die staatliche Großforschung – für militärische oder zivile Zwecke - setzte die Voraussetzung für das World Wide Web. Als die Projekte ökonomisch tragfähig wurden, wurden sie privat vermarktet.Oder die kluge Einsicht (die schon vor Marx bestand), dass der Mensch Weltsachverhalte nie so erkennen kann, wie sie sind, sondern nur so, wie ihm sein Erkenntnisrüstzeug, also die Sinne und das Hirn, diese Sachverhalte darstellen. Dem fügte Marx noch die materialistische Einsicht hinzu, dass es ein 'Ding' nur dann gibt, wenn man etwas damit machen kann, und man hat dann ein richtiges Bild von dem Ding, wenn man das, was man machen will, auch tatsächlich erfolgreich machen kann.In diesem Zusammenhang noch ein letztes Zitat aus dem Buch, in dem Dietmar Dath die dialektische Beziehung zwischen Materialismus und Idealismus erklärt: *Der Materialismus, der die Menschen motiviert, ist selbst eine Art Idealismus, aber nicht mehr als zahnloser Traum, sonders als wirklichkeitstüchtige Lehre*Es lohnt sich also durchaus, einen Blick in das Werk von Karl Marx zu werfen, zu dem dieses schmale Buch ein kleines Fenster öffnet.
In Hundert Seiten kann man das philosophische Werk von Marx nicht einmal annähernd beschreiben. Dennoch kann man einige wichtige Aspekte hervorheben und für den Marx-Laie verständlich darstellen. Das tut das Buch und So ist es ein brauchbarer Einstieg in die Gedankenwelt des grossen Denker aus Trier. Und eine Motivation in seinem Geiste weiter zu forschen, nicht zuletzt auf Grund der heutigen weit verbreiteten Ratlosigkeit gegenüber den immensen Problemen die uns herausfordern.
Einfach zu verstehen
In der Kindle-Ausgabe sind leider reihenweise Textlücken zu entdecken. Abschnitte starten mitten im Satz oder es fehlt das Ende.
Das Buch ist keine Einführung in den Marxismus, in der allerlei einzelne Themen gut sortiert durchgearbeitet werden. Im Mittelpunkt stehen, wie der Titel es suggeriert, Karl Marx als Individuum, der Werdegang seines Denkens, sein historischer Kontext und dergleichen. Nachdem man sich ein paar Artikelchen, die keine Kommentare sind, online zu Marx' Theorien durchgelesen und darüber nachgedacht hat, ist dieses Buch bestimmt hilfreich. Auch wird Literatur zum Vertiefen der angeschnittenen Themen gelistet. Wie immer hat Dath sehr schön geschrieben.
Ganz im Gegenteil. Was hier dem Leser teilweise zugemutet wird, ist alles andere als leichte Kost. Es erinnert eher an das Bemühen, sprachlich hochtrabend dem bereits Wissenden gegenüberzutreten, um sich dann gegenseitig schulterklopfend seine Brillanz zu bestätigen. Wenn das das Ziel gewesen sein sollte, wurde es auf jeden Fall erreicht.Dieses kleine Büchlein kann durchaus mit opulenteren Texten zu Karl Marx und seiner Lehre mithalten. Allerdings ist es keine „brillante Einführung in die Marx’sche Lehre und deren Nachwirkungen“ wie es die buchrückseitige Beschreibung des Inhaltes verspricht. Es ist eher ein Konvolut von zwar, gerade auch im Kontext mit den eigenen Erfahrungen des Autors, interessanten aber oft schwer verdaulichen Satzungetümen wie dem folgenden: „Die einzigen, die daran, dass die Produktivität bis zum Kommunismus weitergetrieben wird, ein unmittelbares Interesse haben, sind die Lohnabhängigen und sonstigen Kapitallosen, die zu diesem Zweck laut Marx die politische Macht erobern und zunächst einen ‚Kommunismus niederer Stufe‘ einrichten müssen, der noch nicht nach dem (erst bei kommunistisch entwickelten Produktivkräften verwirklichbaren) Prinzip ‚Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!‘, sondern nach dem zur weiteren Produktivkraftentwicklung nötigen Anreizprinzip ‚Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinem Beitrag!‘ funktioniert – allerdings mit fixer Untergrenze.“ Alles klar?Resümee: Diese Kurzfassung Marx’schen Lebens und Denkens, gerade auch mit Bezug zur heutigen Zeit, ist oft mindestens so konfusionierend wie Teile der Originaltexte von Karl Marx.
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